FLOWERVILLE

Den Dingen in unverfälschter, reiner Form auf den Grund gehen. So kann man das Credo von flowerville wohl am Besten zusammenfassen. Dies betrifft nicht nur die französischen und altgriechischen Philosophen, deren Sprache sie lernte, um sich die Texte im Original erschließen zu können. Auch die Fotogramme der Künstlerin, die ohne Kamera im direkten Kontakt zwischen dem zu belichtenden Fotomaterial und dem abgebildeten Objekt den Übergang zwischen Form und Schatten auf das Papier bannt. Flowervilles auf Glas und Papier eingefangene Motive, gleichzeitig weich und zerbrechlich wirken wie aus einer anderen Zeit und bieten uns einen Dialog mit dem, was hinter den Dingen liegt. Sie waren unter anderem in der Winterbourne Gallery in Birmingham zu sehen.

Was ist so besonders an flowervilles Fotogrammen?

Die Idee für ein Fotogramm entsteht schon lange vor dem eigentlichen Prozess des Bannens eines fragilen Motivs auf belichtungsfähiges Papier. flowerville sammelt Blumen, Gräser und Farne und trocknet sie.

Dann bringt sie diese Objekte zwischen lichtempfindliches Papier und eine Lichtquelle. Die räumliche Ausdehung der Lichtquelle und der Abstand der Objekte vom Film bestimmen dabei die Konturierung des Schattens.

Auch die Wahl des Fotopapiers überlässt sie nicht dem Zufall. Sie hat mehrere Chargen altes Fotopapier aus den 1930ern und 1940ern auf Sammlerbörsen und Flohmärkten erstöbert und nutzt sie behutsam für ihre Kunst. Das erklärt die teilweise „abgewetzten“ Ecken und den leicht gewellten Zustand der Fotogramme, was ihren besonderen Charme ausmacht.

Die Vorläufer des Fotogramms finden sich bereits in der Frühzeit der Fotografie. Der Fotopionier William Henry Fox Talbot hat bereits um 1840 erste Fotogramme hergestellt, indem er Schreibpapier mit Kochsalz und Silbernitratlösung tränkte, Gegenstände darauf legte und im Sonnenlicht belichtete.

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